Kurzbeschreibung ausgewählter Projektgebiete
I. Projektgebiet: Sindorfer Mühle
Das gesamte Umfeld der Sindorfer Mühle entlang der großen Erft zwischen B 55 und L 277 soll entsprechend der Zielvorgaben des Erftauenkonzeptes und des Landschaftsplanes 5 "Erfttal-Süd" mit dem Schwerpunkt Naturschutz und naturnahe Erholung umgestaltet werden.
Durch die Bündelung und Abstimmung der Planungen aller Beteiligten konnte unter Beteiligung des Amtes für Agrarordnung Euskirchen eine Gesamtfläche von ca. 35 ha für die Zweckbestimmung Naturschutz sichergestellt werden. Erstmalig wurden hier vom Rheinischen Straßenbauamt im Sinne eines Ausgleichsflächenpools Kompensationsmaßnahmen bereits im Vorfeld des Eingriffs und eingebunden in das vorhandene Zielkonzept durchgeführt.
Weitere wesentliche Bausteine dieses Kooperationsmodells sind neben Pflanz- und Renaturierungsmaßnahmen des Erftverbandes und extensiver Nutzung der Grünflächen die vom Rhein-Erft-Kreis umgesetzten Auenwaldaufforstungen.
- Grunderwerb durch den Rhein-Erft-Kreis: 10,5299 ha
- Gesamtaufforstungsfläche: 4,5 ha
- Aufforstungsprojekte: 5.3 / 5.9
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II. Projektgebiet: Erftaue Mödrath
Bei diesem Erftauenprojekt handelt es sich um das Herzstück des Biotopverbundkonzeptes im Zentrum des Rhein-Erft-Kreises. Der Raum zwischen den letzten beiden großen Auenwaldrelikten Kerpener Bruch und Parrig stellt die Schnittstelle der Nordsüdachse Erftaue und der Ostwestverbindung Bürgewälder-Ville dar. Zwischen der geplanten Rekultivierung des Tagebaus Frechen, einem geplanten Hochwasserrückhaltebecken für die Erft und der siedlungsfern gelegenen Erftaue mit hoher Naturschutzfunktion und Entwicklungspotential ergibt sich hier eine im Rhein-Erft-Kreis einmalige großflächige Verzahnung landschaftsökologischer Maßnahmen.
Durch die Zusammenarbeit aller Beteiligten (Amt für Agrarordnung Euskirchen, Erftverband, Forstamt Bonn, Stadt Kerpen, BUND-Förderverein, Deutsche Bahn AG, Rhein-Erft-Kreis) auf der Grundlage des regionalen Biotopverbundkonzeptes Erftaue und unter Berücksichtigung der Ziele des Waldvermehrungsprogrammes sind hier großflächige ökologische Entwicklungsmaßnahmen (wie z. B. Wiederherstellung eines mäandrierenden Altarmes, Wiederbegrünung von Auenwäldern, Arrondierung von Naturschutzgebieten, Pflanzung von Feldgehölzinseln etc.) realisiert worden.
- Grunderwerb durch den Rhein-Erft-Kreis: 41,0196 ha
- Gesamtaufforstungsfläche: 15,3 ha
- Aufforstungsprojekte: 5.6 / 5.7 / 5.8 / 5.10
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III. Projektgebiet: Stommeler Busch
Das Projektgebiet liegt im Bereich der ehemaligen Rheinniederung und ist aufgrund von mächtigen Kies- und Sandablagerungen durch geringe Bodenwerte gekennzeichnet. Das Gebiet ist dem zusammenhängenden Waldgebiet des Chorbusches vorgelagert und erfüllt zusammen mit rekultivierten Kiesabbaugewässern, alten Gehöften und kleineren Gehölzinseln die Funktion eines Trittsteinbiotops in einer weitgehend ausgeräumten Agrarlandschaft. Im Zentrum der 1994/95 aufgeforsteten Laubwaldfläche wurde im Rahmen des KREIS WALD-Projektes der Künstler Holger Hagedorn und Winfried Lucassen ein vergängliches Natur-Denk-Mal für die Waldvermehrungsinitiative im Rhein-Erft-Kreis geschaffen. Zwölf weiß gekälkte, kreisförmig angeordnete Pappelstämme umschließen einen Gingko biloba-Baum. Umgeben von Weißdorn und einem äußeren Eichenring wird das Landschaftskunstwerk der Sukzession und dem Zerfall überlassen. Ein gewollter Prozess, der fotografisch regelmäßig dokumentiert wird und der die Notwendigkeit konsequenter Aufforstungspolitik vor dem Hintergrund weiterer Waldverluste im Rhein-Erft-Kreis symbolisiert.
- Grunderwerb durch den Rhein-Erft-Kreis: 7,4073 ha
- Gesamtaufforstungsfläche: 6,5 ha
- Aufforstungsprojekte: 7.3 / 7.4
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